Fragenhagel Vol. 2: klare Antworten für deinen Arbeitsalltag

In dieser Ausgabe des beliebten „Fragenhagels“ geht es um die häufigsten Fragen rund um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Arbeitsalltag. Viele Nutzer fragen sich, wie sie KI-Tools wie ChatGPT sinnvoll in ihre Routine integrieren, worauf sie rechtlich achten müssen und welche Aufgaben sich besser nicht automatisieren lassen.
Die Podcast-Folge liefert konkrete Antworten auf fünf praxisnahe Fragen – von versteckten ChatGPT-Funktionen über Kennzeichnungspflichten bis hin zu den Grenzen künstlicher Kreativität.

ChatGPT als persönlicher Assistent: Automatische Aufgaben erstellen

Nur wenige kennen das Feature „Aufgaben“ in ChatGPT. Damit lassen sich wiederkehrende Aufgaben automatisieren – etwa wöchentliche Branchenreports, Erinnerungen oder Trainingspläne.

Ein Beispiel: Du möchtest jeden Montag um 8 Uhr einen aktuellen Report zu KI-News erhalten. Mit dem passenden Prompt („Erstelle mir jeden Montag um 8 Uhr einen KI-News-Report“) merkt sich ChatGPT die Aufgabe und informiert dich per Push-Nachricht oder E-Mail, sobald der Report bereitsteht.

So lassen sich Routinen intelligent auslagern – ein echter Produktivitätsgewinn für alle, die regelmäßig Informationen zusammentragen oder Inhalte aktualisieren müssen.

Custom GPTs optimieren: Änderungen richtig hinterlegen

Wer eigene GPTs nutzt, kennt das Problem: Ein Bot schreibt beispielsweise Social-Media-Posts – aber mit zu vielen Emojis. Um solche Einstellungen dauerhaft zu ändern, reicht es nicht, den Bot im Chat darauf hinzuweisen.

Wichtig ist, die Anpassung in den Instruktionen (Hinweisen) des Bots vorzunehmen. Nur dort bleiben Änderungen dauerhaft gespeichert. Anpassungen im laufenden Chat gelten lediglich für diese eine Sitzung.

Zwar bietet ChatGPT ein interaktives „Erstellen“-Fenster, das Änderungen per Chat ermöglicht, doch davon raten Experten ab. Der Grund: ChatGPT überschreibt dabei häufig bestehende Instruktionen, was zu Qualitätsverlusten führen kann.
Die Empfehlung lautet daher: Änderungen lieber manuell im Konfigurationsbereich einpflegen, um konsistente Ergebnisse sicherzustellen.

Kennzeichnungspflicht: Wann du KI-Inhalte deklarieren musst

KI-generierte Inhalte müssen in Zukunft klar als solche gekennzeichnet werden – spätestens mit der vollständigen Umsetzung des EU-KI-Gesetzes.

Es besteht keine Pflicht, das genutzte Tool (z. B. ChatGPT, Gemini oder Midjourney) zu nennen. Entscheidend ist aber, dass deutlich wird, wenn ein Bild, Video oder Text durch KI entstanden ist.

Die Kennzeichnung kann kreativ erfolgen – etwa als Wasserzeichen, in den Credits oder in der Bildbeschreibung. Wichtig ist, dass die Information klar erkennbar ist, ohne die Ästhetik des Werkes zu beeinträchtigen.
Der entsprechende Artikel 54 des KI-Gesetzes schreibt ausdrücklich vor, dass der „Genuss des Werkes“ durch die Kennzeichnung nicht gestört werden soll.

Qualitätssicherung bei KI-generierten Inhalten

KI kann viel – aber nicht alles. Besonders bei der Bildgenerierung treten typische Fehler auf: falsche Anatomie, merkwürdige Perspektiven oder fehlende Details.

Vier Tipps für bessere KI-Ergebnisse:

  1. Tool verstehen: Lerne, wie dein Bildgenerator (z. B. Midjourney) funktioniert. Die Qualität hängt stark von den Voreinstellungen und Parametern ab – nicht nur vom Prompt.
  2. Prompt klar formulieren: Detaillierte, präzise Beschreibungen führen zu besseren Ergebnissen als überladene Prompts mit Schlagworten wie „4K“ oder „ultrarealistisch“.
  3. Modellauswahl prüfen: Wähle passende Modelle für deinen Stil – z. B. fotorealistisch oder illustrativ.
  4. Zweitmeinung einholen: Zeig dein Ergebnis einer unbeteiligten Person. Frische Augen entdecken Fehler, die dir selbst nicht mehr auffallen.

Auch bei Texten gilt: Qualität entsteht durch präzise Briefings. Ein klar formulierter Start-Prompt spart viele Korrekturschleifen und sorgt für konsistente Ergebnisse.

Wo KI an ihre Grenzen stößt

Nicht jede Aufgabe eignet sich für Künstliche Intelligenz. Besonders bei Automatisierung und kreativen Prozessen sollte man prüfen, ob KI wirklich die beste Lösung ist.

  1. a) Automatisierung ist nicht gleich KI

Viele Prozesse lassen sich effizienter durch einfache Wenn-Dann-Automatisierungen abbilden – ganz ohne KI. Tools, die logische Abläufe steuern, sind oft stabiler und fehlerfreier als KI-gestützte Systeme.

  1. b) KI ist kein Taschenrechner

Große Sprachmodelle wie ChatGPT sind für die Verarbeitung von Zahlenmengen oder exakte Berechnungen ungeeignet. Sie interpretieren Daten sprachlich, was zu Rechenfehlern führen kann.

  1. c) Kreativität bleibt menschlich

Musik, Fotografie oder Textgestaltung leben von Emotion und Originalität. KI kann unterstützen, aber nicht ersetzen. Sie greift stets auf bestehende Muster zurück – echte Kreativität entsteht aus menschlicher Erfahrung und Intuition.

Fazit: KI gezielt und bewusst einsetzen

Künstliche Intelligenz bietet enorme Potenziale, um Routineaufgaben zu vereinfachen und Prozesse zu beschleunigen. Doch sie ist kein Allheilmittel. Entscheidend ist, die richtigen Anwendungsfelder zu finden – dort, wo sie den größten Nutzen bringt.

Ob automatisierte Reports, angepasste Custom GPTs oder die Kennzeichnung von KI-Inhalten: Wer KI bewusst einsetzt, arbeitet effizienter und verantwortungsvoller.
Und manchmal ist es eben auch gut, Dinge einfach selbst zu machen – ganz ohne Algorithmus.

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